Vilshofen/ Deutschland 1997
Unter dem Motto „Kunst im öffentlichen Raum“ werden seit Anfang der 1990er Jahre Künstler nach Vilshofen eingeladen, um im Altstadtbereich Projekte zu verwirklichen, so auch 1997. Vilshofen, wie auch die Ortschaft Haidmühle, sind beides Waldgebiete nahe der deutsch-tschechisch-österreichischen Grenze, in denen die Menschen durch die allgegenwärtige lebensbegleitende Holzwirtschaft eine enge Bindung zum Material Holz haben. Vier Jahre nach Haidmühle schmückt Hartwig wieder Bäume mit Schmuckringen. Diesmal nähert er sich der Thematik aber auf humoristische Art und Weise. „Alles, was uns wichtig erscheint, wird mit diversem Schmuck hervorgehoben. Nur das, was uns wirklich wichtig ist, Lebensgrundlage bildet und unsere Landschaft prägt, wird durch die tägliche Gewöhnung unscheinbar und somit bei der Verteilung von Zierrat übersehen“, bemerkt der Künstler mit einem Augenzwinkern – mit seiner Installation versucht er diese Unvollständigkeit aufzuheben. 26 bunte Holzringe, ausladend auf mehrere Bäume einer Allee verteilt, begrüßen die Menschen, die in das niederbayerische Städtchen Vilshofen kommen, bereits bei der Ortseinfahrt und machen so auf Bäume und damit auf Holz als Lebenselixier aufmerksam.